12. November bis 17. Dezember 2006 im Kunstverein Aalen
Mit Arbeiten von Thomas Bohle zeigt der Kunstverein Aalen „Keramik vom Feinsten“.
Der 1958 in Dornbirn geborene Künstler begann 1987 eine Töpferlehre und arbeitete danach in verschiedenen Werkstätten. 1990 eröffnete er ein eigenes Atelier in Dornbirn. Bohle beschränkt sich in seinem Schaffen auf die Gefäßkeramik, die er mit höchster Präzision in einem Arbeitsgang auf der Töpferscheibe fertig stellt. Sein besonderes Interesse gilt dabei den doppelwandigen Gefäßen, bei denen die Innen- und Außenformen zum Teil stark von einander abweichen. Die hiermit erzeugte Spannung wird noch durch unterschiedliche Farbgebungen und Oberflächenstrukturen der aufgebrachten Glasuren verstärkt. Seine Kreationen bestechen durch die schlichte Eleganz ihrer Formgebung und durch eine Ästhetik, die internationale Anerkennung findet. Bohle ist seit 1991 in wichtigen Ausstellungen vertreten. Seine Werke, die in bedeutenden internationalen Privatsammlungen und Museen zu finden sind, waren jeweils mit großem Erfolg 2004 in Shanghai und Anfang 2006 in Tokio ausgestellt. In 2006 wurde Thomas Bohle mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet.
Die Kölner Künstlerin Eva Ohlow beschäftigt sich mit Malerei, Installationen, Skulpturen, Objekten und der Kunst am Bau. Im Kunstverein Aalen zeigt sie Installationen sowie Beispiele ihres malerischen Schaffens. Eva Ohlow, die aus einer weltoffenen Akademikerfamilie stammt, verbrachte längere Studienaufenthalte in Nordwest Indien, in Mali und Burkina-Faso; vier Jahre lebte sie im Kongo. Sie begann sich für Schutz- und Fetischzeichen zu interessieren, die in den dortigen Kulturen beim Haus- und Schiffsbau sowie bei der Tätowierung der menschlichen Haut von Bedeutung sind. Seitdem ist sie auf der stetigen weltweiten Suche nach derartigen Symbolen, die auch in ihre Kunst einfließen. Die bei ihren Auslandsaufenthalten gemachten Erfahrungen spiegeln sich auch in ihrem Umgang mit dem Thema Wasser. Dabei stellt sie den verschwenderischen Umgang und die ständig fließende Verfügbarkeit dieses Elementes in unserem Kulturkreis in scharfen Kontrast zu der Wasserarmut in verschiedenen Gegenden unserer Welt und damit zum existentiellen Stellenwert, den das Wasser für die dortige Bevölkerung besitzt. „ÜberFluss und Lebenstau“ nennt sie, auf drei Worte komprimiert, dieses Phänomen, das auch Leitthema einiger ihrer Installationen ist. Eva Ohlow ist seit Mitte der 80er Jahre auf vielen internationalen Ausstellungen vertreten. Verschiedene Projekte zum Thema Kunst am Bau sind insbesondere im Kölner Raum realisiert.
Eva Ohlow und Thomas Bohle haben bereits an mehreren Ausstellungen gemeinsam teil genommen, zuletzt 2006 in der Südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Die Ausstellung im Kunstverein Aalen wird am Sonntag den 12. November 2006 um 11:00 Uhr unter Teilnahme der beiden Künstler eröffnet.