26. Juni – 27. Juli 2005
Mit einer Gedächtnisausstellung erinnert der Kunstverein Aalen an das Lebenswerk Georg Sternbachers. Der aus Unterkochen stammende Künstler starb vor 10 Jahren, kurz nach seinem 62. Geburtstag.
Georg Sternbacher fand den Zugang zur Kunst aus dem Handwerk heraus. Er erlernte im Betrieb seines Vaters zunächst den Beruf des Kunstglasers. Damit war sein Berufsweg eigentlich abgesteckt, er sollte später in den Betrieb eintreten. Der Besuch der Glasfachschule in Rheinbach und andere Begegnungen mit der Kunst bewogen ihn jedoch, ab 1953 ein Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in München aufzunehmen, wo er schon bald zum Meisterschüler avancierte. Seine hohe Begabung zeigt sich auch in 4 Akademiepreisen mit denen er ausgezeichnet wurde. 1959 erhielt er ein Stipendium des französischen Staates das ihm für 1 Jahr den Besuch der Ecole des Beaux Arts in Paris ermöglichte.
Obwohl Paris für viele Künstler zu einer Art Wahlheimat wurde, zog es ihn zurück in seine schwäbische Heimat, wo er mit seiner Lebensgefährtin Ute Sternbacher-Bohe eine Familie gründete, der 2 Söhne entstammen. Die Familie, die zunächst in Unterkochen wohnte, zog 1970 in ein umgebautes Bauernhaus in Oberriffingen, in dem Georg Sternbacher auch sein Atelier als frei schaffender Künstler einrichten konnte.
Sternbacher war ein moderner Künstler der sich kraftvoll und leidenschaftlich in verschiedenen Bereichen der Kunst bewegte. Seine Kunstwerke im öffentlichen Raum sind sowohl von hoher künstlerischen Qualität als auch von großem handwerklichen Können geprägt. Zu nennen sind Glasfenster und Wandbemalungen in Kirchen und Schulen, Keramikwände in Schwimmbädern, Brunnengestaltungen sowie Mosaiken in Banken und Privathäusern.
In seinen Bildern und Zeichnungen verarbeitete er Motive der ihn umgebenden Natur, die einen tiefen Bezug zu seiner Heimat und insbesondere zur kargen, herben Landschaft des Härtsfeldes erahnen lassen. Es waren aber auch globale Themen, mit denen er sich kritisch, leidenschaftlich und künstlerisch auseinander setzte, wie der GAU von Tschernobyl, die verheerenden Dürren in Afrika, die Ölverschmutzung durch die Exon Valdez oder der erste Golfkrieg. Er verarbeitete diese Themen in einer nicht gegenständlichen Bildsprache – oft mit eingestreuten Zeichen, Worten, Zahlen oder auch ganzen Sätzen – und macht es damit dem Betrachter nicht leicht. Er sprach häufig von seinen „Denkbildern“, die zum Nachdenken anregen sollten.
Georg Sternbacher war von 1960 an regelmäßig an Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt. Seine Werke finden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, wie in der Staatsgalerie in Stuttgart oder der Städtischen Galerie in Aalen.
Die gleichwohl subtile wie auch kraftvolle künstlerische Ausdrucksfähigkeit dieses hervorragenden Künstlers der ein großes Werk hinterlassen hat, zeigt sich in einer großen Auswahl an Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen in unterschiedlichsten und fantasiereichen Techniken, die in der Galerie des Kunstvereins Aalen, Altes Rathaus, Marktplatz 4 ausgestellt sein werden.
Die Ausstellung wird am 26. Juni 2005 um 11:00 Uhr durch Artur Elmer, den 1. Vorsitzenden des Kunstvereins Aalen eröffnet und dauert bis 24. Juli 2005.