Kunstverein Aalen zeigt Ernst Hassebrauk 1905 -1974
Malerei und Graphik aus südwestdeutschem Privatbesitz
Der Dresdner Maler Ernst Hassebrauk hatte vielfältige Beziehungen zum deutschen Südwesten. Schon in den 1930er Jahren unternahm der 1905 in Dresden geborene Künstler mehrere Reisen in den Südwesten, wo er auch zweimal den von den Nazis verfemten Otto Dix besuchte, zunächst auf Schloss Randegg und später in Hemmenhofen. Auch seine erste Reise 1954 in die Bundesrepublik führte ihn u. a. an den Bodensee. Auf der gemeinsamen “Kunstausstellung Dresden Stuttgart“ im Jahre 1957 auf dem Killesberg war auch Hassebrauk vertreten. Die Bedeutung seines Oeuvres zeigt sich auch darin, dass nicht weniger als 15 öffentliche Sammlungen allein in Baden-Württemberg Werke von ihm ihr Eigen nennen. Die Staatsgalerie Stuttgart besitzt neben anderen Hassebraukschen Arbeiten auch ein Portrait von Otto Dix. Der international anerkannte Rembrandtforscher Werner Sumowski aus Stuttgart hat für seine Sammlung “Zeichnungen aus fünf Jahrhunderten“, die er 1999 der Staatsgalerie schenkte, eine exzellente Zeichnung eines Mädchens aus dem Jahre 1934 erworben.
Es ist mehr als folgerichtig, dass jetzt erstmals private Besitzer von Werken Hassebrauks ihre Schätze der Öffentlichkeit präsentieren können. Die Ausstellung des Aalener Kunstvereins ist ein Nachklang zum 100. Geburtstag des Künstlers mit hochkarätigen Arbeiten, die sein ganzes Spektrum abdecken, vor allem Bildnisse, Stillleben, Landschaften, aber auch seine Paraphrasen von Kunstwerken anderer Künstler. In ganz Deutschland haben zur Zentenarfeier 2005 16 Ausstellungen mit den verschiedensten Werkgruppen stattgefunden, darunter auch in der Dresdner „Galerie Neue Meister“, die eigens zum Jubiläum einen Bestandskatalog herausgegeben hat. Im Land selbst hat u. a. die Galerie Schlichtenmaier auf Schloss Dätzingen in Grafenau den Geburtstag des Künstlers mit der Jubiläumsausstellung „Realist – Impressionist – Expressionist“ gewürdigt.
Dem Sammlerehepaar Josef und Anneliese llg ist es gelungen, mehr als ein Dutzend Sammler bzw. Kunstfreunde aus dem Südwesten zu bewegen, ihre Werke für diese Ausstellung, die so nie wieder zustande kommen wird, zur Verfügung zu stellen. Ein Großteil der Exponate stammt aus Ostwürttemberg, aber auch die Region Mittlerer Neckar ist mit wichtigen Werken vertreten.
Insgesamt werden ca. 80 Arbeiten in den verschiedensten Techniken gezeigt.
Die Ausstellung ist vom 6.9. – 18.10. 2009 in der Galerie des Kunstvereins Aalen im Alten Rathaus zu sehen. Zur Eröffnung spricht Dieter Hoffmann, Verfasser der im Stuttgarter BelserVerlag erschienenen Hassebrauk Monografie.
Abgerundet wird die Ausstellung durch eine umfassende Sammlung von Literatur, die das Leben und Werk Ernst Hassebrauks beleuchtet und seinen Platz in der Kunstgeschichte dokumentiert.
Der Kunstverein Aalen e.V. besteht seit 1983 und hat derzeit mehr als 330 Mitglieder.
Seine Ziele und Absichten sind die Förderung der bildenden Künste durch die Vermittlung von Kenntnissen und Anregungen an seine Mitglieder und an die Öffentlichkeit; Ausstellungen, Vortragsveranstaltungen und Gespräche zu Themen der Kunst, Kunstfahrten und Führungen.