In der am 23. September 2012 beginnenden Ausstellung des Kunstvereins Aalen begegnen sich drei Künstler unterschiedlicher Herkunft: Mansour Ciss, Helmut Ranftl und Ransome Stanley.
Mansour Ciss ist 1957 in Dakar geboren. Er betätigt sich in sehr unterschiedlichen Kunstgattungen, darunter Skulptur, Fotografie, Installation und Video. Seine Ausbildung erhielt er am Institut National des Arts du Sénégal, Bildhauermeisterklasse in Dakar. Nach zehnjähriger künstlerischer Betätigung in Senegal und Gambia, übersiedelt er 1987 nach Berlin. Seit Ciss in Deutschland wohnt, ist seine Kunst politisch geworden. Er lebt in Europa und Afrika, in zwei Welten, und seine vielen Projekte haben das Ziel, Wissen und Verständnis für die jeweilige andere Kultur zu vermitteln. Da er viele der innerafrikanischen Konflikte auf willkürlich gezogenen Grenzen ehemaliger Kolonialmächte zurückführt, nennt er seine Projekte zur Unterstützung der afrikanischen Einheit, in Anspielung auf die Berliner Afrika-Konferenz von 1885: Déberlinisation. In diesem Zusammenhang entwarf er auch den AFRO, eine panafrikanische Währung die – als Zukunftsvision – in einem politisch geeinten Afrika eingeführt werden soll.
Helmut Ranftl ist 1953 in München geboren. Nach dem Abitur in Rosenheim absolvierte er ein Kunststudium an der Universität München und legte 1980 das Staatsexamen für Kunsterziehung ab. Seit 1977 gibt es Ausstellungsbeteiligungen, Gruppen- und Einzelausstel-lungen im In- und Ausland sowie Teilnahme an Themenausstellungen, Wettbewerben und Kunst am Bau-Projekten. Ranftl hat zahlreiche Kunstpreise aus den In- und Ausland erhalten. Zahlreiche seiner Arbeiten sind im süddeutschen Raum im öffentlichen Besitz.
Sabine Heilig schreibt über seine Malerei: „Eine gestische Malweise in Kombination mit einer grafischen Zeichenschrift bilden neben der Collage sogenannter kunstfremder Dinge, den Grundstock für seine vielschichtigen Bilder. Helmut Ranftl klebt, schichtet, spachtelt und ritzt in sein Material und kratzt aufgetragene Materialschichten wieder weg. Ranftls Umgang mit dem Material ist unkonventionell, wenngleich sehr durchdacht und zielgerichtet.“
Ransome Stanley ist 1953 in London geboren und in Grenzach bei Basel aufgewachsen. Er studierte 1975 bis 79 an der Merz-Akademie in Stuttgart, wo er Meisterschüler bei Prof. Merz war. Stanley lebt seit 1989 als freischaffender Künstler in München. Er hat zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. Er war unter anderem 1993 am Kulturprojekt „Umbruch, Chaos und Hoffnung in Berlin beteiligt. 2005 folgte das Ausstellungsprojekt „= Weiß = Schwarz= White = Black =“ und 2007 das Ausstellungsprojekt „Black Paris“, jeweils im Iwalewa Haus in Bayreuth. Öffentliche Aufkäufe tätigten die Hypo Vereinsbank, e-on Werke, Sammlung Oppenheim und das Museum der Weltkulturen in Frankfurt am Main.
Roland Stelter schreibt über den Künstler: „In Ransome Stanleys Werk sind die Insignien einer westlichen Marketingwelt mit Symbolen Afrikas konfrontiert. Stanleys Bilder und Skulpturen erzählen Geschichten von unserer Welt.“
Die Ausstellung (Dauer vom 23.09.12 bis 28.10.12) wird am Sonntag, 23. September 2012 um 11 Uhr mit einer Vernissage eröffnet.
Es spricht: Dr. Daniela Roth